Die ersten Anfänge der Westerholter Wehr gehen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1774 beschaffte die Westerholter Freiheit eine Feuerlöschspritze der Fa. Rufus aus Mülheim, die bis zum Jahre 1920 bei der Westerholter Wehr im Einsatz war.
Um das Jahr 1840 entstanden zum Schutz gegen Feuergefahr allmählich Bürgerbrandwehren, die dem Ortsvorsteher unterstellt waren. Es gab strenge Vorschriften über die Ausrüstung der Wehr. Eine Verordnung sah vor, dass jeder Bürger einen hölzernen Brandeimer besaß, der Namen und Hausnummer der Bürger trug. Jeder Bauer hatte die Pflicht einen Brandeimer, eine Brandleiter und einen Feuerhaken vorzuhalten. Die Brandordnung besagte ferner, dass jeder Bürger bei Ausbruch eines Brandes zum Löschen verpflichtet sei.
1881 wurde die Ausrüstung der Wehr durch den Kauf einer neuen Löschspritze verbessert.
Durch den Kauf der Feuerlöschspritze musste auch eine geeignete Unterkunft bereitgestellt werden. Diese entstand neben der alten Dorfschule.
Der 09. Januar 1909 war der Tag, an der die Freiwilligen Feuerwehr Westerholt gegründet wurde. Der Löschzug zählte eine Stärke von 26 Mann. Der Zimmermeister Josef Bürmann wurde zum 1. Wehrführer gewählt und der Wirt Otto Capelle zu seinem Vertreter. Schon kurze Zeit nach der Gründung kam es zu Unstimmigkeiten zwischen der Wehr und der Gemeindeverwaltung, so dass aus der Freiwilligen Feuerwehr Westerholt für die nächsten 3 Jahren eine Pflichtfeuerwehr wurde. Doch am 13. Juni 1912 entschieden sich alle Beteiligten wieder, freiwillig Dienst in der Feuerwehr zu leisten.
Der Amtsbaumeister Heinrich Brinkmann wurde zum 1. Brandmeister gewählt.
Die Feuerwehr Westerholt im Jahre 1910
Heinrich Brinkmann übernimmt die Wehr bis 1927.
Während des ersten Weltkrieges standen die meisten Wehrmänner unter den Fahnen; zwei von ihnen kehrten nicht zurück.
Heinrich Kleinherne steht an der Spitze der Westerholter Wehr
Am 12. Oktober 1929 brannte das Wirtschaftsgebäude vom Schloss Westerholt. 300 Feuerwehrleute kämpften gegen den Brand an und konnten durch ihren Einsatz verhindern, dass der Brand auf das Hauptgebäude übergriff.
Durch ihre Bauart waren die Wohnhäuser im alten Dorf besonders bei Bränden stark gefährdet. Immer wieder wurden die Fachwerkhäuser ein Raub der Flammen.
Am 5. Februar 1934 feierte man das 25-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Westerholt.
Johannes Oelmann tritt die Nachfolge von Heinrichn Kleinherne als Wehrführer an.
Auch der 2. Weltkrieg stellte an die Wehr erhöhte Anforderungen; nachdem die meisten ihrer Männer zum Kriegsdíenst eingezogen waren, sprangen im Ernstfall immer wieder die alten Kameraden ein.
Heinrich Mihsler wird Wehrführer
Die ersten Feuerwehrmänner nach dem 2. Weltkrieg.
Am 30. Dezember 1953 erhielt die Wehr ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 15). Es ersetzte ein in die Jahre gekommenes Fahrzeug. Das Bild zeigt beide Fahrzeuge bei der Übergabe.
TLF15
- Wassertank 2400 liter
- Schaumtank 80 Liter
- Pumpenleistung 1500 l bei 8 bar
- Besatzung 1-7
- Fahrzeughersteller Klöckner Humbold Deutz AG
Im gleichen Jahr wird Heinrich Ellinghaus Wehrführer und führt die Wehr bis 1960.
Die Feuerwehr Westerholt im Jahre 1956
Im Jahre 1957 wurde in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehr-verbandstag des Kreises Recklinghausen das 45-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Westerholt gefeiert. Damals wurde als Anfangsdatum die erneute Gründung im Jahre 1912 zugrunde gelegt. Die gegründete Wehr erklärte 1911 zwar die formelle Auflösung, tatsächlich gewährleistete sie aber bis zur Wiedergründung im Jahre 1912 den Feuerschutz in Westerholt.
Hubert Iserloh wird letzter Wehrführer der Westerholter Feuerwehr.
Der Löschzug in Einsatzkleidung.
Der 20.05.1963 war die Geburtsstunde der Jugendfeuerwehr Westerholt. 7 Jugendliche gehörten der ersten Mannschaft an und neben der Jugendgruppe in Datteln hatte somit der Kreis Recklinghausen eine zweite Jugendfeuerwehr.
Ausbilder waren die Brandmeister Strunk und Busch sowie die Oberfeuerwehrmänner Weber und Skrubel.
Ins Leben gerufen hat die Jugendfeuerwehr der damalige Gemeindebrandmeister Hubert Iserloh (unterste Reihe 2 v.r.).
Das neue Gerätehaus an der Kuhstr. im Jahre 1964.
12. Mai 1964
Der Löschzug erhielt ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8/8 (siehe nächstes Bild). Das Fahrzeug war jahrelang beim Löschzug im Einsatz. Als im Jahre 1982 ein Ersatzfahrzeug angschafft wurde, ging das alte Fahrzeug in den Besitz der Jugendfeuerwehr über, die es für ihre Belange umbaute.
Der Fahrzeugpark vom Löschzug Westerholt im Jahre 1967
Löschgruppenfahrzeug (LF 8/8)
Baujahr: 1964
Drehleiter 25 (DL 25)
Baujahr: 1955
Tanklöschfahrzeug (TLF 15)
Baujahr: 1953
Um 10.40 Uhr am 24. Mai 1968 heulten die Sirenen in Westerholt. Grund hierfür war ein Großbrand bei der Fa. Kebulin. Aus unbekannten Gründen war ein Brand im Bunker aus-gebrochen.
Der Feuerwehr Westerholt wurde bei den Löscharbeiten von Löschzügen aus Herten, Gelsenkirchen und Marl unter-stützt.
28.April.1968
8000 Menschen verfolgten am 24. April 1968 ein Superspektakel am Westerholter Taubenteich. Die Wehr veranstalte zu Ehren der befreundeten Feuerwehr aus Linz eine Wasserschau. Unterstützt wurde die Westerholter Feuerwehr vom DRK und dem THW.
Am 05.10.1973 unterstützt die Feuerwehr Westerholt die Feuerwehr Herten bei der Bekämpfung eines Großbrandes in der Fleischwarenfabrik Herta.
Der Brand war gegen 13.30 Uhr ausgebrochen und konnte erst 4 Stunden später unter Kontrolle gebracht werden.
Der Löschzug erhält ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25).
Durch die Gebietsreform ergaben sich auch bei der Feuerwehr Veränderungen. Die Feuerwehr Westerholt wurde ein Teil der Feuerwehr Herten und ist seitdem der Löschzug Westerholt.
Hubert Iseloh der bisher Wehrführer der Feuerwehr Westerholt war, ist nun der erste Löschzugführer des Löschzuges Westerholt innerhalb der Feuerwehr Herten.
Reinhard Skrubel löst nach 21 Jahren den Kameraden Iserloh als Löschzugführer ab. Gleichzeitig wird der Kamerad Skrubel zum stellv. Stadtbrandmeister ernannt.
Im Jahre 1984 feierte der Löschzug Westerholt sein 75. jähriges Bestehen. 9 Tage feierte der Löschzug dieses Jubiläum mit einem großen Programm. Jeden Tag wurden Informationsveranstaltungen organisiert. Am Wochende fand dann das eigentliche Fest stand. Am Freitag eröffnete der damahlige Löschzugführer Reinhard Skrubel ein internationales Zeltlager. Am gleichen Abend war am Ehrenmal der „Große Zapfenstreich“ zu hören.
Am Samstag konnten sich interessierte Bürger die Fahrzeuge am Gerätehaus anschauen und am Abend beim „Großen Feuerwehrball“ den Tag mit einem Tanz ausklingen lassen.
Der Sonntag fing mit der Eröffnung des Kreisfeuerwehrverbandstages an. Um 16.00 Uhr zog der Löschzug mit befreundeten Wehren durch Westerholt. Zum Ende der Feiern waren noch alle Bürger zum Bürgerball eingeladen.
Zu diesem Jubiläum erstellte der Löschzug eine Festzeitschrift. Aus dieser Festzeitschrift haben wir viel Wissenwertes für unsere Homepage verwenden können.
Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) | Baujahr:1982 |
Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) | Baujahr: 1974 |
Löschgruppenfahrzeug (LF 16 TS) | Bund |
Löschgruppenfahrzeug (LF 8/8) | Baujahr: 1982 |
Löschgruppenfahrzeug (LF 8/8) | Baujahr: 1964 |
Der Löschzug Westerholt im Jahre 1984
Alfons Wordel übernimmt das Amt. Zum stellv. Löschzugführer wird der Kamerad Ulli Murmann gewählt.
Norbert Piechkamp steigt zum LZF auf. Peter Herder steht ihm zur Seite und wird stellv. Löschzugführer.
Im Jahre 2003 zog der Löschzug Westerholt ins neue Gerätehaus ein. Die Fahrzeughalle musste aufgrund baulicher Mängel erneuert werden. Durch die Baumaßnahme wurde die Stellplatzanzahl der Fahrzeughalle auf fünf erhöht.
Das ehemalige Löschzugmitglied Wilfried Gräfling wird zum Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr ernannt.
Herr Landesbranddirektor Dipl.-Ing. Wilfried Gräfling ist im Jahre 1973 in den Löschzug eingetreten. Neben dem Dienst im Löschzug war er auch jahrelang Jugendfeuerwehrwart.
Wir, d.h. der Löschzug Westerholt, ist mächtig stolz, dass ein ehemaliges Löschzugmitglied zum Leiter der größten Berufsfeuerwehr Deutschlands aufgestiegen ist.
Peter Huge wird zum neuen stellv. Löschzugführer des Löschzuges Westerholt gewählt. Er steht jetzt Norbert Piechkamp zur Seite.
Der Fahrzeugpark 2007
Der Löschzug erhält eine neue DLK 23/12 der Fa. Metz. Sie ersetzt eine 18 Jahre alte Drehleiter.
Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) | Baujahr: 1998 |
Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) | Baujahr: 2000 |
Drehleiter (DLK 23/12) | Baujahr: 1992 |
Löschgruppenfahrzeug (LF 10/6) | Baujahr: 2005 |
Dekontaminationsfahrzeug (Dekon-P) | Baujahr: 2000 |
Der Löschzug Westerholt im Jahre 2008
Anlässlich der seit 25 Jahren bestehenden Freundschaft zwischen der Feuerwehr Rhenen (NL) und dem Löschzug Westerholt, fuhr ein Teil des Löschzuges mit dem Fahrrad nach Holland.
Das Ziel ist nach 2 Tagen auf dem Fahrrad erreicht!
Der Fahrzeugpark 2008
Der Löschzug erhält eine neue DLK 23/12 der Fa. Metz. Sie ersetzt eine 18 Jahre alte Drehleiter.
Mannschaftstransportfahrzeug (MTW) | Baujahr: 1998 |
Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) | Baujahr: 2000 |
Drehleiter (DLK 23/12) | Baujahr: 2003 |
Löschgruppenfahrzeug (LF 10/6) | Baujahr: 2005 |
Dekontaminationsfahrzeug (Dekon-P) | Baujahr: 2000 |
Nach 18 Jahren übergibt BI Norbert Piechkamp die Löschzugführung an BOI Peter Huge. Nach 2 Jahren als stellv. Löschzugführer übernimmt Herr Huge jetzt das Amt als Löschzugführer und ist somit der 12. Löschzugführer in der Geschichte des Löschzuges. Zur Seite stehen ihm die Kameraden HBM Volker Nellißen und OBM Christian Lackmann.
Aufgrund der Schweinegrippe musste der Löschzug Westerholt das geplante Jubilüm zum 100-jährige Bestehen absagen.
Am 03.07.2010 musste von der Feuerwehr Herten 300 Sturm- und Wassereinsätze abgearbeitet werden. Neben den Hilfeleistungseinsätzen musste auch zeitgleich ein Großrand in der Hertener Innenstadt bekämpft werden.
Mit einem Jahr Verspätung konnte der Löschzug Westerholt das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen feiern. Das „101 Jubiläum“ begann am 04.09.2010 mit einer Feierstunde. Nach einem „Tag der offenen Tür“ begann am Abend der Feuerwehrball. Mit den Bürgern von Westerholt feierte der Löschzug den Jubeltag.
Hier finden Sie einen Bericht der Hertener Allgemeinen zu unserem 101 jährigen Jubiläum.
An dieser Stelle können sie sich die Festzeitschrift als pdf Datei anschauen. (19 MB groß)